
14. HEBEL STUDENTENWETTBEWERB 1998/99
Feuerwehr 2000 - eine Feuerwache für die EXPO 2000 in Hannover
Städtebau:
Die neue Feuerwache der Messe Hannover befindet sich am Ostrand des
Geländes der EXPO 2000, in einem kleinen Industriegebiet. Im Westen in ca.
300 km Entfernung, auf der anderen Seite der Stadtbahngleise (D-Linien), soll
ein neues Wohngebiet entstehen. Aufgrund der großflächigen und kompakten
Bauweise sowohl der Messe als auch des Industriegebietes wurde als
Baukörper für die Feuerwache ein kompakter Riegel gewählt, der sich an der
Bebauung des Industriegebietes ausrichtet und sich an die Größe der
Ausstellungshallen der Messe anpasst.
Funktionalität:
Die Polizeiwache wird im westlichen Teil des Gebäudes eingerichtet. Die
Polizeiwache ist dem Messegelände zugewandt, da die Polizeistation einen
zum Teil öffentlichen Charakter hat. Im Gegensatz zur Feuerwache, die außer
für gelegentliche Besucher nicht für einen Publikumsverkehr zugänglich sein
soll. Der Eingang der Feuerwache befindet sich im östlichen Teil des
Gebäudes. Die Ruheräume und der Aufenthaltsraum sind über der
Fahrzeughalle angeordnet, um die Feuerwehrwagen auf möglichst kurzem Weg
zu erreichen. Die Feuerwache benutzt drei Treppen; zwei für den Abgang zur
Fahrzeughalle und eine Treppe für den allgemeinen Zugang zur
Kommandozentrale und den Büros. Somit ist eine Trennung der Wegeführung
bei Alarm gegeben. Die Kommandozentrale befindet sich im 1. Obergeschoss
und bietet eine Ausblick auf den Betriebshof und in die Fahrzeughalle.
Das Gebäude soll nur während der EXPO 2000 in vollem Umfang als
Feuerwache genutzt werden. Daher liegt eine besondere Anforderung in der
Multifunktionalität des Gebäudes. Die lichte Höhe der Halle wurde auf 7,00 m
festgelegt, um eine Nutzung als Sporthalle möglich zu machen. Die Sporthalle
soll den Kindern und Jugendlichen aus dem nahegelegenen Wohngebiet die
Gelegenheit geben, auch im Winter und bei Regen Sport zu treiben. Die Halle ist
allerdings nur bedingt für den Wettkampfsport geeignet. Es soll vielmehr eine
Art Streetball in der Halle entstehen. Möglich wäre eine Verbindung mit einem
Jugendzentrum in den oberen Geschossen. Die Halle hat ausreichende Maße
für folgende Sportarten: Basketball, Volleyball, Badminton, Tischtennis.
Die Grundrisse der Massivbauten an beiden Seiten der Halle sind aufgrund der
Stahlbetonstützenkonstruktion sehr variable. Vier Treppenaufgänge erlauben
eine Trennung der Gebäudeteile. Es wären mehrere Nutzungskombinationen
möglich:
Polizeistation - Firmenbüros - Sporthalle
Feuerwehrstation mit verkleinerter Wagenhalle,eine Sporthalle,Firmenbüros
Polizeistation - Sporthalle - Jugendzentrum
Polizeistation - Feuerwehr- Rettungsdienst
Feuerwehr mit verkleinerter Wagenhalle - Firma mit Lastkraftwagen (z.B. Speditionsfirma)
Konstruktion:
Das Gebäude besteht aus zwei Massivbauten und einer Halle. Die Halle hat ein
Obergeschoss, das von dem räumlichen Fachwerkträger abgehängt ist. Als
Auflager für den räumlichen Fachwerkträger dienen die beiden Massivbauten.
Die Rundstützen vor der Glasfassade dienen der Abtragung der
Horizontalkräfte der Fassade, und teilweise der Lastabtragung des Daches. Die
Glasfassade ist eine Pfosten-Riegel-Konstruktion. Die Träger der Geschosse
in der Halle sind Stahlprofile. Die Hallentore werden zum Öffnen nach oben
gezogen. Die Massivbauten bestehen aus einer Stahlbetonkonstruktion in Verbindung
mit Hebel Wandplatten und Hebel Deckenplatten bzw. Dachplatten.